Design for Sustainability

Unser letzter Blogbeitrag drehte sich um die Fragestellungen, was Verpackungen für einen Nutzen haben, ob es DIE nachhaltigste Verpackung gibt und worauf man beim Design achten sollte. Nun wollen wir nochmal tiefer in diese Thematik einsteigen.

Deshalb habe ich mit dem Leiter des Teams Produkte & Innovationen gesprochen – dem Geschäftsführer Christof Spies selbst – und habe gefragt, worauf beim Entwicklungsprozess geachtet wird, um Produkte möglichst nachhaltig zu gestalten.

 

Was bedeutet „Design for Sustainability“ für SPIES?
Bei Entwicklungsprojekten richten wir uns nach unseren 5 Prinzipien:
1. Neu gestalten – das bedeutet, dass wir bei jedem Projekt nach der optimalen Verpackung für den jeweiligen Einsatzzweck suchen.
2. Reduzieren – „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“ ist der Leitsatz, wenn es um Materialeinsatz bei unseren Verpackungen geht. Wir schauen stets, wo wir noch die letzten Gramm Kunststoff einsparen können, um Ressourcen zu schonen und den CO2-Abdruck zu reduzieren.
3. Recyclen – eine hohe Recyclingfähigkeit ist Voraussetzung für eine Kreislaufwirtschaft. Durch die Dekorationstechnik des In-Mold-Labelings bestehen unsere Verpackungen aus Monomaterial.
4. Forschen – Innovation bei Produkten, Materialien, Verfahren und Technologien ist für uns von hoher Bedeutung, um immer auf dem neuesten Stand der Technik und Vorreiter im Bereich nachhaltige Innovation zu sein.
5. Umdenken – im Gespräch mit unseren Kunden beleuchten wir alle Seiten und versuchen gemeinsame die beste Lösung zu finden und dabei über Recycling und Ressourcenschonung aufzuklären.

 

Die echte Produktentwicklung und Einhaltung dieser Prinzipien sind bestimmt nicht so einfach, wie es hier klingt. Was sind Herausforderungen in dem Prozess?
Eine große Herausforderung ist, dass viele Kriterien Auswirkungen auf andere wichtige Merkmale einer Verpackung haben. Bspw. ist eine Materialreduktion super im Sinne der Nachhaltigkeit, aber nur so lange, wie die Stabilität und Sicherheit der Verpackung nicht beeinträchtigt wird. Neue Produkte unter dem Einsatz neuer Materialien oder Technologien können anfänglich geringfügig teurer sein, weil ggf. auch in neue Anlagentechnik investiert werden muss. Hier gilt es, die unterschiedlichen Anforderungen auszutarieren und die optimale Lösung zu finden.


Und wie schafft SPIES das?
Um verschiedene Verpackungsmerkmale und Vor- und Nachteile gemeinsam mit unseren Kunden beleuchten zu können, haben wir das „360° Packaging Assessment“ entwickelt. Dabei setzen wir uns mit verschiedenen Entscheidungsträgern unserer Kunden an einen Tisch und jede:r darf Punkte für die Wichtigkeit verschiedener Kriterien aus der individuellen Perspektive vergeben. Insgesamt gibt es 14 Kriterien, u.a. CO2-Fußabdruck, Produktionseffizienz oder Recyclinganteil. Am Ende werden die Auswertungen übereinandergelegt und ausgewertet.


Was sind die Vorteile dieses 360° Packaging Assessments?
Bei der Auswertung ist es immer wieder spannend zu sehen, wo die gemeinsamen Prioritäten liegen, aber insbesondere wo es Zielkonflikte gibt. Die Prioritäten verschiedener Personen sind oft sehr unterschiedlich. Personen aus dem Einkauf legen z.B. auf ganz andere Punkte wert als Personen aus dem Marketing. Das kommt bei der bildlichen Auswertung gut rüber und bildet eine gute Gesprächsgrundlage, um sich gemeinsam auf Prioritäten zu einigen und ggf. Kompromisse einzugehen. Am Ende unterstützen wir mit unserer Expertise, die Verpackung zu finden, die für das individuelle Produkt optimal ist und möglichst viele gewünschte Eigenschaften erfüllt.