Zukunftsweisende digitale Wasserzeichen für ein besseres Verpackungsrecycling in der EU – AIM, der europäische Markenverband, lanciert eine Wertschöpfungsketteninitiative, um die Schaffung einer Kreislaufwirtschaft zu fördern
Brüssel, 8. September 2020 – Unter der Schirmherrschaft des europäischen Markenverbands AIM haben mehr als 85 Unternehmen und Organisationen der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie ihre Kräfte zur Erreichung eines ehrgeizigen Ziels gebündelt: Sie wollen prüfen, ob eine bahnbrechende digitale Technologie zu einer besseren Sortierung und einem qualitativ hochwertigeren Recycling für Verpackungen in der EU beitragen kann, um eine wirklich effiziente Kreislaufwirtschaft zu entwickeln.
Eine der drängendsten Herausforderungen zur Einrichtung einer Kreislaufwirtschaft für Verpackungen ist die bessere Sortierung von Verbraucherabfällen durch eine akkurate Identifizierung der Verpackungen, die zu einem effizienteren und qualitativ hochwertigeren Recycling beitragen kann. Digitale Wasserzeichen könnten dazu beitragen, beim Abfallmanagement die Sortierung der Verpackungsabfälle zu revolutionieren, da hierdurch neue Möglichkeiten geschaffen werden, die mit derzeitigen Technologien nicht durchführbar sind. Diese Neuentdeckung erfolgte dank des Programms „New Plastics Economy“ der Ellen MacArthur Stiftung, in deren Rahmen verschiedene Innovationen erforscht wurden, um das Recycling von Verbraucherabfällen zu verbessern. Die digitalen Wasserzeichen gingen als vielversprechendste Technologie aus dieser Untersuchung hervor, erhielten auch den Zuspruch der Mehrheit der Interessenvertreter und bestanden einen Probelauf auf einer Test-Sortierungslinie. Die Markenartikelindustrie setzt sich jetzt dafür ein, die nächste Phase als Wertschöpfungsketteninitiative unter dem Namen „HolyGrail 2.0“ umzusetzen, welche in viel größerem Maßstab und Umfang stattfinden wird. Dazu gehört auch die Inbetriebnahme einer industriellen Versuchsanlage, um die Funktionsfähigkeit der Wasserzeichentechnologien zum Zweck einer akkurateren Sortierung der Verpackungsabfälle und eines qualitativ hochwertigeren Recyclings zu erproben, sowie auch ein Szenario zur betriebswirtschaftlichen Beurteilung in großem Umfang durchzuführen.
„Die 3 Schlüsselelemente sind eine Kombination aus Innovation, Nachhaltigkeit und digitaler Technologie zur Verwirklichung des vom Grünen Deal vorgesehenen Ziels einer sauberen und klimaneutralen Kreislaufwirtschaft“, betont Michelle Gibbons, AIM Generaldirektorin, „Es ist wundervoll zu sehen, dass die Industrie so viel Enthusiasmus zeigt, und wir freuen uns über die Gelegenheit, das vielfältige Fachwissen der gesamten Wertschöpfungskette der Verpackungsindustrie, von Markenherstellern und Einzelhändlern bis hin zu Kunststoffverarbeitern, Programmen für erweiterte Herstellerverantwortung, Abfallmanagementsystemen, Recyclingunternehmen und vielen mehr, zu bündeln. Zusammenarbeit ist der Schlüssel, um die Ziele der EU-Kreislaufwirtschaft zu erreichen.“
Digitale Wasserzeichen sind unauffällige, briefmarkengroße Kodierungen, die auf der Oberfläche der Verpackung von Konsumgütern angebracht werden. Sie können eine breite Palette an Kennzeichnungen, wie z. B. Angaben zu Herstellern, Bestandsführungseinheiten (SKUs; Stock Keeping Units), verarbeiteten Kunststoffen und der Zusammensetzung mehrschichtiger Gegenstände, Food- und Non-Food-Produkte usw. enthalten. Ziel ist die Erfassung und Dekodierung des digitalen Wasserzeichens mit einer an der Abfallsortierungsanlage angebrachten hochauflösenden Kamera. Je nach übertragenen Kennzeichnungen kann die Sortieranlage den Verpackungsabfall dann in die entsprechenden Verarbeitungslinien einsortieren. Dies würde zu besseren und akkurater sortierten Abfallströmen führen und demzufolge zu qualitativ hochwertigeren Rezyklaten, wovon die gesamte Wertschöpfungskette profitieren würde. Abgesehen von ihrer Funktion als „digitaler Recyclingpass“ sind digitale Wasserzeichen auch in anderen Bereichen einsetzbar, wie z. B. im Bereich der Kundenbindung, der Sichtbarkeit der Lieferkette und im Einzelhandel.
Über die Initiative Digitale Wasserzeichen HolyGrail 2.0
Die von AIM, dem europäischen Markenverband geförderte Initiative Digitale Wasserzeichen HolyGrail 2.0 – die nächste Phase des ursprünglichen, von der Ellen MacArthur Stiftung umgesetzten HolyGrail Projektes (2016-2019) – ist ein Pilotprojekt mit dem Ziel, die Funktionsfähigkeit der Technologie der digitalen Wasserzeichen für eine akkuratere Abfallsortierung und demzufolge ein qualitativ hochwertigeres Recycling zu testen und ein Szenario zur Überprüfung der betriebswirtschaftlichen Investition in großem Umfang zu schaffen. Digitale Wasserzeichen sind unauffällige, briefmarkengroße Kodierungen, die auf der Verpackung von Konsumgütern angebracht werden und eine breite Palette an Kennzeichnungen enthalten können. Ziel ist die Erfassung und Dekodierung des digitalen Wasserzeichens mit einer an der Abfallsortierungsanlage angebrachten hochauflösenden Kamera; je nach übertragenen Kennzeichnungen (z.B. Food vs. Non-Food) kann die Sortieranlage den Verpackungsabfall dann in die entsprechenden Verarbeitungslinien einsortieren. Dies würde zu besseren und akkurater sortierten Abfallströmen führen und demzufolge zu qualitativ hochwertigeren Rezyklaten, wovon die gesamte Wertschöpfungskette profitieren würde.
Über AIM
AIM ist der Europäische Markenverband und vertritt Markenhersteller in Europa in Schlüsselbereichen, welche die Fähigkeit der Hersteller, ihre Marken zu entwerfen, zu verteilen und zu vermarkten, beeinflussen. 2500 Unternehmen, von KMUs bis hin zu multinationalen Konzernen, sind direkt oder indirekt durch Unternehmen oder nationale Verbände Mitglieder von AIM.