In Zeiten, in denen die Politik verstärkt Maßnahmen ergreift, um Verpackungsabfälle zu minimieren, rückt insbesondere die Debatte um Kunststoffverpackungen in den Fokus. Die Politik verfolgt dabei verschiedene Ansätze, darunter die PPWR (Packaging and Packaging Waste Directive), um einen Beitrag zur Abfallreduktion und Ressourcenschonung zu leisten.
Die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) hat kürzlich eine neue Studie veröffentlicht, die interessante Einblicke in die Thematik liefert. Kunststoffverpackungen stehen oft im Zentrum der Diskussion, teilweise auch um Symbolpolitik zu betreiben. Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, dass Kunststoffverpackungen aufgrund ihres geringen Gewichts – im Schnitt 24 g im Vergleich zu 116 g ohne Kunststoff – durchaus ihre Berechtigung haben.
Die Diskussion über den Ersatz von Kunststoffverpackungen durch andere Materialien wirft somit eine wichtige Frage auf: Führt dies tatsächlich zu einer Verringerung von Verpackungsabfall und einer Schonung von Ressourcen?
Die GVM-Studie zeigt, dass der Ersatz von nur 10 % Kunststoffverpackungen durch andere Materialien zu einem Anstieg der Abfallmenge um 10-20 % und einer Steigerung der CO2-Emissionen um 10-14 % führen würde. Hierbei entsteht ein Konflikt in der EU, da einerseits der Einsatz von Kunststoffverpackungen reduziert werden soll, andererseits jedoch die Treibhausgasemissionen verringert werden müssen.
Unsere Meinung dazu ist klar: Verpackungen sollten auf das Mindeste reduziert werden. Wo keine Verpackung notwendig ist, sollte sie weggelassen werden. Wenn eine Verpackung erforderlich ist, sollte so wenig Material wie möglich verwendet werden. Dennoch kann eine pauschale Verurteilung von Kunststoffen zu anderen Problemen führen.
Wir denken, dass Kunststoffe als eines von vielen Materialien bewertet werden muss. Je nach Produkt kann Kunststoff das sinnvollste Material sein, ist es aber natürlich nicht immer. Ein differenzierter Blick auf die Verwendung von Kunststoffen ist entscheidend, um eine nachhaltige und effektive Lösung für die Verpackungsproblematik zu finden. Hierzu haben wir bereits in einem früheren Blogbeitrag über die Vielseitigkeit von Verpackungsmaterialien geschrieben und die jeweiligen Vor- und Nachteile unter die Lupe genommen.