Mehrweg als strategische Ergänzung

Veränderungen kündigen sich selten laut an. Meist kommen sie schleichend. Über eine Gesprächsanfrage eines Kunden, einen Gesetzesentwurf, ein internes Meeting, bei dem jemand fragt: „Und was ist eigentlich mit Mehrweg?“ Und plötzlich sitzt man da als Nachhaltigkeitsmanager in einem Unternehmen, das seit Jahrzehnten Einwegverpackungen für die Lebensmittelindustrie herstellt – und merkt: Die Frage ist berechtigt.

Mehrweg ist ein Thema, an dem man heute nicht mehr vorbeikommt. Auch wir nicht. Und ehrlich gesagt: Ich finde das gut so und bin damit bei SPIES nicht allein. Denn bei SPIES sehen wir Mehrweg nicht nur als ein mögliches Zukunftsfeld – wir betrachten es grundsätzlich als einen wichtigen und richtigen Bestandteil verantwortungsvoller Verpackungsentwicklung.

SPIES steht für Qualität, Produktsicherheit und Effizienz. Alle unsere Verpackungen erfüllen genau das, was sie sollen. Sie sind zuverlässig, hygienisch und ressourcenschonend in der Anwendung. Es wäre falsch, das pauschal infrage zu stellen. Aber es wäre genauso falsch, nicht zu prüfen, wo wir uns weiterentwickeln und neue Wege einschlagen können. Nicht aus Aktionismus, sondern weil wir Verantwortung tragen.

Genau deshalb haben wir bei SPIES begonnen, uns diesem Thema anzunähern. Einer dieser Schritte: Ein Mehrwegbecher für Heißgetränkeautomaten. Ein Produkt, das robust, langlebig und alltagstauglich ist und sich in bestehende Automatensysteme integrieren lässt.

Für mich ist dieser Becher auch ein Symbol: für Bewegung, für Lernbereitschaft, für eine neue Perspektive auf das, was Verpackung künftig leisten kann – und soll.

Was mir in der Diskussion um Mehrweg wichtig ist: Es ist nicht die Lösung für alles. Gerade in unserem bestehenden Produktsortiment hat Einweg nach wie vor eine klare Daseinsberechtigung. Wenn es um „sensible“ Lebensmittel geht, um längere Haltbarkeit, höchste Hygienestandards oder effiziente Logistik, ist Einweg häufig die bessere Lösung.

Deshalb geht es für mich nicht darum, Einwegprodukte pauschal durch Mehrweglösungen zu ergänzen – sondern darum, Mehrweg dort einzusetzen, wo es wirklich Sinn ergibt. Wo Nutzungsdauer, Rücknahmewege und Anwendungskontext zusammenpassen. Und wo wir mit unserem Know-how dazu beitragen können, langlebige und funktionierende Lösungen zu entwickeln.

Denn was klar ist: Ein Mehrwegprodukt allein reicht nicht. Es braucht funktionierende Rücknahme-, Reinigungs- und Logistiksysteme. Es braucht Akzeptanz und Alltagstauglichkeit. Und genau da wollen wir mit anpacken – mit unserer Materialkompetenz, unserer Erfahrung im Design und unserer langjährigen Expertise in der industriellen Verpackungsherstellung.

Ein großer Teil meiner Arbeit besteht in diesem Kontext darin, fundierte Informationen bereitzustellen – etwa zu CO₂-Emissionen, Energieverbräuchen oder Materialeinsatz. Denn nachhaltige Entscheidungen brauchen eine belastbare Grundlage. Gleichzeitig bin ich im Austausch mit Kolleginnen, mit Partnern und Kundinnen, um Rückfragen zu klären, Erwartungen einzuordnen und gemeinsam Lösungen zu finden. Nicht alles ist sofort eindeutig, nicht jede Zahl spricht für sich allein – aber genau darin liegt auch die Herausforderung: Komplexe Zusammenhänge greifbar zu machen, ohne sie zu vereinfachen. Und daraus dann realistische nächste Schritte abzuleiten, die Substanz haben – und Bestand.

Mehrweg wird nicht alles verändern. Aber es kann helfen, Verpackung neu zu denken – differenzierter, durchdachter, langlebiger. Und wenn wir nachhaltig wirtschaften wollen, dann gehören solche Wege dazu. Auch wenn sie anfangs nicht perfekt sind. Auch wenn sie Aufwand bedeuten. Auch wenn man sie nicht aus Gewohnheit geht, sondern aus Überzeugung.

Für mich ist das keine Frage von Schwarz oder Weiß. Es ist die praktische Frage: Was können wir heute tun, um morgen ein Stück besser zu sein?
Unser Mehrwegbecher für industrielle Heißgetränkeautomaten ist eine unserer Antworten.

Mehr über unseren Mehrwegbecher im SPIES Onlineshop