VSME statt CSRD

Warum wir berichten – obwohl wir nicht müssten

Wir könnten sagen: „Keine Berichtspflicht? Dann kein Bericht.“ Aber so arbeiten wir bei SPIES nicht. Schon seit Jahren veröffentlichen wir Nachhaltigkeitsberichte nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex – freiwillig und als strukturiertes Instrument, um Fortschritte sichtbar zu machen. Deshalb war für uns auch klar: Nur weil die gesetzlichen Schwellenwerte gestiegen sind, legen wir das Thema nicht beiseite.

 

Von „Pflicht“ zu „Haltung“

Als der erste Entwurf der CSRD kam, erfüllten wir zwei von drei Schwellenwerten und wären damit berichtspflichtig gewesen. Wir haben also begonnen: diskutiert, geplant, recherchiert, vorbereitet. Ein Team wurde aufgestellt, Tools geprüft, Themen wie doppelte Wesentlichkeit und ESRS vertieft. Dann kam die Kehrtwende: Mit der Omnibus-Verordnung stiegen die Schwellenwerte, und viele Unternehmen – auch wir – verloren ihre Pflicht zur Berichterstattung. Es stellte sich also die Frage: Wollen wir unabhängig von dieser Pflicht weiterhin berichten?
Unsere Antwort: Na klar! Nicht, weil wir alles perfekt machen, sondern weil Transparenz und ein verlässlicher Rahmen helfen, Nachhaltigkeit im Unternehmen systematisch voranzubringen.

 

Warum der Voluntary Sustainability Reporting Standard (VSME)?

Unsere Wahl fiel auf den VSME. Der Schritt kam nicht aus dem Nichts: Durch den DNK haben wir bereits jahrelange Erfahrung mit freiwilliger Berichterstattung gesammelt. Mit der CSRD steigt jedoch der Anspruch und auch die Komplexität. Gerade für mittelständische Unternehmen braucht es daher praktikable Standards, die Orientierung bieten, ohne zu überfordern. Der VSME ist für uns genau dieser Standard:

  • orientiert sich an den ESRS,
  • praxisnah und zugänglich,
  • geeignet, Erfahrungen zu sammeln und entlang der ESRS sukzessive auszubauen.

 

2024: Unser erster VSME-Bericht

Für das Berichtsjahr 2024 werden wir erstmals nach dem VSME-Standard berichten. Wir wollen zeigen, wo wir stehen – und ebenso offenlegen, wo wir noch nicht sind. Denn glaubwürdige Nachhaltigkeit lebt von Entwicklungsschritten, nicht von makellosen Bildern.

 

Verantwortung braucht keine Pflicht

Am Ende geht es nicht um Vorschriften, sondern darum, ob man ein Thema ernst nimmt.
Wir haben entschieden: Nachhaltigkeitsberichterstattung gehört für uns dazu. Und das auch ohne gesetzliche Pflicht!